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Hechtangeln - Tipps zum Saisonstart

Der erste Mai ist ein besonderer Feiertag – vor allem für Raubfischangler! Denn in den meisten Bundesländern darf ab diesem Datum endlich wieder auf Hecht geangelt werden. Entsprechend euphorisch gehen die meisten Angler ans Wasser und malen sich den Saisonstart im Vorfelde in den schönsten Farben aus. Doch der Wunsch nach harten Bissen in Serie und wilden Meterhechten am Band bleibt leider oft genug genau das – ein Wunsch! Die Angelei kann Anfang Mai sehr gut sein, aber oftmals auch extrem schwierig.

Schon flach, noch tief oder schon wieder tief?

Hechte halten in der Regel im zeitigen Frühling Hochzeit. Im Idealfall treffen wir sie zum Start der Saison noch oder schon dort an, wo sie auch laichen, beziehungsweise gelaicht haben. Das sind dann die flachen Buchten, Berge mit Krautbewuchs oder Schilf – leicht zu finden und recht einfach zu befischen! Dort können Sie, wenn alles passt, eine großartige Frühjahrsangelei auf Hecht erleben. Leider können wir uns darauf kaum verlassen. Jedes Jahr ist anders. Die Laichzeit richtet sich nach dem Wetterverlauf und ist in den Gewässern teilweise sehr, sehr unterschiedlich. Während die Hochzeit in einem flachen, kleinen See bereits im März abgeschlossen sein kann, zieht sie sich in kalten, tiefen Großgewässern manchmal bis in den Mai oder sogar Juni hinein. Auch wenn das Lehrbuch sagt, dass Sie im Mai die besten Chancen im flachen Wasser haben, muss das nicht jedes Jahr und vor allem nicht an allen Gewässern zutreffen. Zum Saisonstart heißt es also flexibel zu bleiben. Wenn in der lauschigen, von Schilf gesäumten Bucht nun mal kein Hecht beißt, sollten wir dort auch nicht den ganzen Angeltag verschwenden. Offensichtlich sind die Räuber gerade woanders unterwegs.

Räuber an der Kante

Räuber an der Kante Nach dem Laichen bleiben die Hechte in der Regel noch eine Weile im Flachwasser. Dort ist es schon wärmer und auch die Futterfische zieht es zu dieser Zeit vermehrt in die seichten Uferbereiche, Buchten oder Altarme. Anschließend steuern vor allem die größeren Hechte aber wieder tieferes Wasser an. Eine gute Idee ist es, auf jeden Fall die Kanten vor einem typischen Laichgebiet zu beangeln, wenn im Flachen nix geht. Hier halten sich die Hechte gerne auf und haben es nicht weit, wenn sie mal einen Abstecher ins warme Flachwasser machen möchten. Je nach Wetterlage wechseln sie zwischen tieferen Regionen, in denen stabile Wassertemperaturen herrschen und den zwar wechselhaften, aber oft nahrungsreichen Flachwassergebieten. Auch Hechte, die auf den Startschuss zum Laichen warten, halten sich oft in tieferen Bereichen auf, die aber in unmittelbarer Nähe der Laichgebiete liegen. Die Angelei auf solche Fische kann allerdings äußerst schwierig sein. Die laichschweren Hechte sind träge und oft nicht wirklich an Fressen interessiert. Das gilt übrigens in noch höherem Maße für aktuell laichende Fische. Wenn Sie Hechte in kleinen Grüppchen im Flachwasser umher schwimmen sehen, ist es nahezu aussichtslos, diese zum Biss zu überreden. Die Fische wollen jetzt nur das Eine... An sehr großen und vor allem tiefen Seen lässt der Frühling im Mai noch auf sich warten – zumindest unter Wasser. Oft finden wir hier zum Saisonbeginn nahezu winterliche Angelbedingungen vor. Die größeren Hechte stehen voll im freien Wasser, fernab von Krautfeldern oder Unterwasserbergen, jagen Maränen im Freiwasser oder liegen sogar noch faul am Grund herum.

Von Jerkbait bis Gummifisch

Die Wahl der Waffen richtet sich vor allem danach, wo wir die Hechte beangeln wollen und wie die Räuber so „drauf sind“. Fangen wir im Flachen an: In seichten Buchten und im Uferbereich kommt fast alles in Frage, was sich flach genug führen lässt. Große, leichte Spinner, dünnblechige Blinker und natürlich Wobbler aller Art. Besonders gut reagieren die Frühjahrshechte an vielen Tagen auf Jerkbaits. Der verführerische, aber insgesamt recht langsame Zick-Zack-Lauf dieser Köder macht die Räuber manchmal regelrecht verrückt. Alles zum Thema finden Sie übrigens bei Dr. Catch in dem Artikel Hechtangeln mit Jerkbaits.

Haben wir es mit sehr trägen Hechten zu tun, ist das Spiel von Jerkbaits aber oft auch schon zu viel des Guten. Unheimlich effektiv kann jetzt das Angeln mit richtig großen, unbeschwerten Gummifischen sein. Diese werden nicht wie üblich gejiggt, sondern nur ganz langsam und monoton eingeholt. Die besten Flachwassermontagen für Gummifische finden Sie übrigens ausführlich erklärt in unserem Artikel "Mach's wie die Schweden".

Oder Sie probieren es mal mit der Fliege. Ein großer, buschiger Streamer ist gerade im Frühling eine echte Waffe im flachen Wasser. Tipps zum passenden Gerät und bissfesten Fliegenvorfächern finden Sie in unserem Beitrag "Gerät und Vorfach zum Fliegenfischen auf Hecht". Wollen wir die Kanten zum tieferen Wasser absuchen, brauchen wir Köder, die etwas weiter runter gehen. Eine gute Fangtiefe liegt oftmals zwischen zwei und fünf Metern. Wobbler, schwere Blinker und natürlich Gummifische mit Bleikopf können hier prima angeboten werden. Wer es auf den Meterhecht abgesehen hat, sollte übrigens nicht kleckern, sondern klotzen, was die Ködergröße angeht. Bei der Kantenfischerei haben sich immer wieder Swimbaits aus Gummi bewährt. Diese sinkenden Köder lassen sich recht flexibel einsetzen und in dem erwähnten Tiefenbereich perfekt anbieten. Mehr zu diesem speziellen Ködertyp erfahren Sie bei Dr. Catch in dem Artikel Angriff der Gummimonster.

Im freien Wasser

Bleibt noch eine letzte Möglichkeit: Die Hechte sind im Freiwasser unterwegs. Wo erlaubt, ist Schleppen jetzt natürlich eine hervorragende Option, um viel Fläche nach Fischen abzusuchen. Anzeigen auf dem Echolot geben uns dabei wertvolle Anhaltspunkte für die Wahl des richtigen Wobblers. In der Tiefe, in der wir die meisten Anzeigen von Futterfischen oder auch große Einzelfische erkennen, sollten nun die Köder laufen. Wo das Schleppangeln nicht gestattet ist, können Sie vom treibenden Boot aus mit schweren Gummifischen werfen. Lassen Sie diese nach dem Auswerfen bis zum Grund oder zumindest einige Meter weit absinken und kurbeln sie diese dann einfach langsam wieder ein. Dabei sucht der Gummifisch eine großes Stück der Wassersäule ab. Einfacher ist es natürlich, wenn die Hechte ganz offensichtlich am Grund stehen. Jetzt können wir wie gewohnt mit Grundkontakt jiggen.

Impressionen

Petri Heil

Wie gesagt: Der Mai läutet zwar den Beginn der Hechtsaison ein, ist aber nicht unbedingt ein einfacher Monat. Doch wenn Sie den einen oder anderen unserer Tipps beherzigen, wird es für Sie bestimmt ein Start mit Fisch am Band. Wir wünschen Ihnen viel Petri Heil!