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Barschangeln

Für Barschangler beginnt im Spätherbst eine besonders aussichtsreiche Zeit. Die Chancen auf richtig dicke Streifenräuber stehen im November und Dezember so gut wie nie. Das Nahrungsangebot in den Gewässern wird knapper, genauso wie die Versteckmöglichkeiten. Wo im September Seerosen und Krautfelder vernünftiges Angeln unmöglich machten, können wir nun problemlos unsere Köder anbieten. Außerdem langen die Barsche vor dem anstehenden Winter und dem darauf folgenden Laichgeschäft noch einmal so richtig hin. Jetzt sind sie voll auf Fressen programmiert. Und nebenbei befinden sich die Fische in allerbester Kondition und sehen einfach toll aus.

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Fahndung nach den "Sträflingen"

Die Räuber im Sträflings-Dress konzentrieren sich im Herbst und Winter in der Regel auf kleine, übersichtliche Bereiche. Während gerade die kapitalen Fische in der wärmeren Jahreszeit oft als Einzelgänger oder in kleinen Grüppchen unterwegs sind, rotten auch sie sich nun zu größeren Trupps zusammen. Für uns Angler bringt das Vor- und Nachteile. Positiv: Sind die Barsche erst gefunden, können wir echte Sternstunden erleben und an einer Stelle oft mehrere gute Fische fangen. Der Nachteil an der Sache: Stehen die Barsche geballt an nur wenigen Ecken, ist der Rest des Gewässers natürlich verwaist. Große Bereiche der Seen, Flüsse und Kanäle erscheinen geradezu tot. Beim Barschangeln in der kalten Jahreszeit ist es daher extrem entscheidend, den richtigen Platz zu finden. Konzentrieren Sie Ihre Bemühungen an Flüssen nun auf die tieferen und strömungsärmeren Abschnitte. Wenn vorhanden, sind Häfen immer ganz heiße Adressen. Dort sammeln sich zum Herbst auch häufig die Weißfische – und damit natürlich die Räuber! An Seen sollten wir uns ebenfalls auf die tieferen Bereiche konzentrieren. Oft finden wir die Barsche an den selben steilen Kanten wie im Sommer – nur eben zwei Etagen tiefer. Beim Bootsangeln ist gerade in der kalten Jahreszeit ein Echolot Gold wert. Auf großen, sehr tiefen Seen wird es ohne technische Hilfe sehr schwer, die Barsche ausfindig zu machen. Und dann gibt es ja noch die Sorte von Gewässern, die kaum Tiefenschwankungen aufweisen: Kanäle und durchgehend flache Seen zum Beispiel. Hier können Sie sich an Strukturen orientieren, die mit dem bloßen Auge erkennbar sind. Barsche haben zum Beispiel eine Vorliebe für Verstecke aller Art: Bootsstege, Pontons, im Wasser liegendes Totholz und Brückenpfeiler sollten Sie stets mit einigen Würfen bedenken. Noch besser ist es allerdings, wenn wir herausfinden, wo sich in diesen Gewässern die Weißfische sammeln. An milden Tagen zeigen sich Rotaugen, Lauben & Co auch im Herbst und Winter an der Oberfläche. Ansonsten sind Haubentaucher und andere Fisch fressende Wasservögel ein gutes Indiz. So oder so sollten Sie nicht allzu viel Zeit, an einzelnen Stellen verbringen, sondern lieber einen neuen Platz ansteuern, wenn in der ersten halben Stunde keine Bisse erfolgen.

Was Herbstbarsche mögen

Ich habe in flachen Gewässern selbst im November schon Barsche auf Oberflächenköder gefangen. Grundsätzlich ist es nie verkehrt, ködertechnisch auf alles vorbereitet zu sein. In der Regel spielt sich nun aber alles in Grundnähe ab. Klassisches Jiggen mit Gummifischen ist sicherlich die Top-Technik im Herbst und Winter. Schaufelschwanzfischchen zwischen 6 und 10 Zentimetern Länge werden an allen Gewässern von den Barschen gemocht. In Sachen Köderfarben müssen wir immer wieder experimentieren. Mal bringen echte „Schocker“ in grellem Gelb oder Grün die meisten Bisse, an anderen Tagen beißen die Barsche fast ausschließlich auf natürliche Dekors. Was jedoch fast immer geht, ist die Farbe „Motoroil“ – ein dunkles, uv-aktives Grün-Braun. Barsche sind launisch. Eine besonders kalte Nacht oder ein rascher Anstieg des Luftdrucks machen aus den sonst so gefräßigen Räubern echte Diven. Und auf einmal bekommen wir auf unsere bewährten Gummifische höchsten noch Fehlbisse. In solchen Situationen hilft es oft, eine dezentere und vor allem langsamere Köderpräsentation zu probieren. Eine Krebsimitation, die am Texas Rig oder Carolina Rig in Zeitlupe über den Grund „gezuppelt“ wird, hat schon so manchen Tag gerettet. Auch das Drop Shot Rig ermöglicht eine äußerst langsame Köderführung und ist eine gute Wahl, wenn wir es mit Fischen zu tun haben, die nicht wirklich fressen wollen.

Die Tiefe entscheidet

Letztlich entscheidet die Tiefe, in der die Barsche stehen, über die möglichen Angeltechniken und Köder. In durchgehend flachen Gewässern haben wir natürlich die freie Auswahl: von Gummfisch über Spinner bis Wobbler können wir hier rund ums Jahr alles einsetzen. Apropos Wobbler: Ein langsam geführter Twitchbait ist auch im Herbst und Winter eine echte Waffe für große Barsche – vorausgesetzt, wir kommen damit einigermaßen in Grundnähe. Tipps und Tricks zum Angeln mit Twitchbaits finden Sie übrigens in diesem Artikel. Ab fünf, sechs Metern Tiefe macht das Fischen mit Wobblern oder Spinnern allerdings kaum mehr Sinn. Jetzt brauchen wir Köder, die schnell runter gehen und sich dicht am Boden führen lassen: In erster Linie sind das Gummifische – klassisch am Jigkopf oder auch an diversen Finesse-Rigs angeboten. Beim Bootsangeln bietet sich noch ein weiterer Ködertyp an: der Zocker. Dieser Mini-Pilker wird meistens in Gewichten zwischen 10 und 20 Gramm eingesetzt. Er eignet sich vorzüglich, um auch Barsche in extremen Tiefen zu befischen.

Mit Wurm geht's weiter"

An den meisten Gewässern gibt es keine Schonzeit für Barsche – dafür aber oft ein Kunstköderverbot während der Hecht- und Zander-Schonzeit. Ärgerlich, denn wir könnten jetzt noch prima weiter auf Barsche angeln, dürfen aber Wobbler, Gummifisch & Co nicht mehr verwenden. Zum Glück fressen Barsche aber nicht nur Fisch, sondern mögen auch sehr gerne Würmer – und die dürfen wir weiterhin als Köder nehmen. Bewährt hat sich neben dem aktiven Posenangeln vor allem ein mit Tauwurm bestücktes Drop Shot Rig. Beide Methoden sind übrigens auch schon früher im Jahr einen Versuch wert. Vor allem an den bereits beschriebenen schwierigen Tagen ist ein echter Wurm oft besser als ein falsches Fischchen! Viele weitere Artikel zu Montagen, Ködern und Angeltechniken für Barsch finden Sie hier bei Dr. Catch.